Dein Wunsch, deine Idee, deine Stadt: Die Schülerschaft der JLS lebt Demokratie
Ein beispielhaftes Projekt zur Mitgestaltung der Stadt Neustadt gastierte an der JLS.
Schülerinnen und Schüler der Jacob-Lienau-Schule haben sich im Rahmen des Mitbestimmungsprojekts »TTT – Mein Neustadt in Europa« aktiv mit der Gestaltung ihrer Stadt auseinandergesetzt. Die Projektidee, die zunächst über einen "Open Space"-Tag im Juli 2024 ins Gespräch kam, zielt darauf ab, konkrete Veränderungen in Neustadt zu erreichen und das demokratische Mitbestimmungsverständnis zu fördern. Die Jugendlichen haben ihre Ideen und Visionen weiterentwickelt und präzisiert, in einem strukturierten Prozess, der innerhalb des EU-Förderprogramms »Erasmus+ Jugend« von der Europäischen Union finanziert wird.
In der ersten Phase des Projekts, dem "Open Space"-Tag, tauschten sich die Schülerinnen und Schüler über ihre Wünsche und Vorstellungen aus, wie sich ihre Stadt in Zukunft verändern sollte. Die initialen, teils noch vage formulierten Wünsche erhielten durch eine "Pimp my Town"-Veranstaltung im Jugendtreff Neustadt und im Rathaus der Stadt mehr Klarheit und Struktur. In diesem offenen Dialog konnten die Jugendlichen ihre Anliegen direkt in die Gestaltung einfließen lassen, und es bildeten sich engagierte Gruppen, die sich jeweils mit einem eigenen Thema auseinandersetzten.
Besonders prägend für die weitere Ausgestaltung des Projekts war die begleitende Prozessarbeit, die von Ranga Riensberg im Rahmen des Programms "So geht Demokratie" unterstützt wurde. In zwei weiteren Treffen an der JLS ging es darum, die unterschiedlichen Ideen und Vorschläge miteinander zu verbinden und weiter zu konkretisieren. Mittels gezielter Übungen zur Kompromissfindung und zur aktiven Zusammenarbeit entstanden aus den ersten Entwürfen konkrete Projektpläne. So wurde unter anderem der Wunsch nach einem Treffpunkt für Jugendliche in der Stadt formuliert, der nicht nur als Ort der Zusammenkunft dient, sondern auch die Möglichkeit bietet, sich mit Verpflegung zu versorgen. Dass die Lage des Treffpunktes nahe am Stand liegen solle, war ein zu erwartender Faktor. Ein weiteres Ergebnis einer Projektgruppe war die Idee einer umweltfreundlicheren Stadtflächengestaltung, die sich vor allem mit der Verbesserung von Grünflächen und nachhaltigen urbanen Konzepten befasst. In allen Arbeitsgruppen war ein wiederkehrendes Ziel zu erkennen: Es geht nicht nur darum, Forderungen zu stellen, sondern selbst aktiv zu werden. Die Schülerinnen und Schüler möchten einen Teil der Projektierung in die Hand nehmen und auch selbst bei der Umsetzung ihrer Ideen mit anpacken.
Durch diesen aktiven Beteiligungsprozess haben die Jugendlichen nicht nur ihre Ideen zur Stadtentwicklung eingebracht, sondern auch gelernt, wie aus einem Wunsch durch demokratische Mitbestimmung konkrete Veränderungen entstehen können. Der Prozess zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, jungen Menschen Raum für ihre Ideen und die Möglichkeit zur Mitgestaltung zu geben.
Das Projekt wird auch in Zukunft weiter begleitet und die Umsetzung der erarbeiteten Ziele steht bereits in den Startlöchern. Die Stadt Neustadt hat dabei nicht nur neue Impulse von den Jugendlichen erhalten, sondern auch die Bedeutung von Partizipation und demokratischer Mitgestaltung in ihrer Stadtgestaltung gefördert. Ein Dank geht an dieser Stelle an alle Beteiligten dieser zukunftsweisenden Veranstaltung.